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Obras de Andres Veiel

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Die Protagonisten des Films, Bernward Vesper und Gudrun Ensslin, lernen sich 1961 in Tübingen als Germanistik-Studenten kennen. Sie will Lehrerin werden, er fühlt sich zum Dichter berufen. Bernwards knapp 60 Jahre älterer, autoritärer Vater, der völkische Schriftsteller und Antisemit Will Vesper, hat seinem Sohn das Versprechen abgenommen, dafür zu sorgen, dass seine Werke neuaufgelegt werden. Mit dieser Zielsetzung, und Gudrun als Mitarbeiterin, gründet Bernward einen kleinen Verlag und bezieht mit ihr eine gemeinsame Wohnung. Schnell wird aus ihrer Geschäftsbeziehung ein Verhältnis, zeitweilig sogar eine Ménage-à-trois mit einer Freundin. Ihre Verlagsidee trägt vorerst keine Früchte; um aus den roten Zahlen zu kommen, scheuen sie auch nicht davor zurück, sich rechtsnationalen Blättern anzubiedern. Die Kritik ihres Vaters, des liberal gesinnten evangelischen Pfarrers Helmut Ensslin, kontert Gudrun mit dem Vorwurf, er habe sich in der NS-Zeit mehr schuldig gemacht als Bernwards Vater: Jener sei „nur“ verblendet gewesen, er aber habe „es besser gewusst“ und trotzdem „mitgemacht“. Intellektuell gewinnt Gudrun rasch an Profil und Sicherheit, emotional wirkt sie instabil. Mitunter zwingt sie sich, etwas zu tolerieren, was sie eigentlich ablehnt, wie zum Beispiel Bernwards Seitensprünge. Ihre Selbstüberforderung führt zu einem Suizidversuch. Bernward taucht gerade noch rechtzeitig auf, und beide beschließen einen gemeinsamen Neuanfang in West-Berlin.

Dort erhält Gudrun den Zuschlag für eine Doktorandenstelle; Thema ihrer Dissertation ist Hans Henny Jahnn – eigentlich Bernwards „Entdeckung“ und Domäne. In der Folgezeit kommt weder ihre Forschungsarbeit voran noch ihre gemeinsame verlegerische Tätigkeit. Das Universitätsleben politisiert sich, beide lassen sich anstecken und schließen sich einer SPD-Gruppe an. Gudrun fasst erneut schneller Fuß und lässt Bernward fühlen, dass sie ihren Weg auch ohne ihn weitergehen würde. Als er auch noch erfährt, dass er sein Leben keineswegs dem Wunsch seines (inzwischen verstorbenen) Vaters, sondern der NS-Ideologie des „Führers“ Kinder zu gebären verdankt, unternimmt er einen Selbstmordversuch. Seine Mutter rettet ihn, doch erst die Ankunft Gudruns führt ihn aus der Krise und beide zu dem Entschluss, sich zu verloben. Zwei Jahre danach, 1967, wird ihr gemeinsamer Sohn Felix geboren. Kurz darauf jedoch kommt es binnen kürzester Zeit zu zwei Ereignissen, durch die sich Gudrun weiter – und, wie es scheint, endgültig – radikalisiert: der Schah-Besuch, dessen Gewalteskalation sie auf der Straße miterlebt, und die Begegnung mit Andreas Baader.

Baader imponiert ihr als Tatmensch mit machohafter, arroganter, antiintellektueller Attitüde. Unversehens landet sie mit ihm im Bett; gegenüber Bernward rechtfertigt sie sich, dass sie es ihm damit nur gleichtut. Nur einmal noch agiert sie mit ihm gemeinsam, indem sie Reden des Black Panther-Kämpfers Stokely Carmichael übersetzt, die Bernward verlegt; bei der Präsentation auf der Frankfurter Buchmesse jedoch mischt sie sich in ein Interview mit ihm ein, auf Konfrontation gebürstet, während er den pragmatischen Ausgleich sucht. Als sie sich schließlich von ihrer „Scheiß-Kleinfamilie“ (Baader) lossagt, tut sie das nicht ohne Skrupel, aber in dem Glauben an eine Art „Auftrag“. Der Maxime „Reden ohne Handeln geht nicht“ folgend, wird sie von da an zur Akteurin der Zeitgeschichte: Kaufhausbrandstiftung, Prozess, Flucht in den Untergrund, gewaltsame Befreiung des verhafteten Baader. Bernward seinerseits kämpft um sie: verteidigt sie vor Gericht, schreibt ihr Briefe ins Gefängnis, besucht sie dort – vergeblich. Vergeblich auch sein Versuch, allein zu bewältigen, was ihm schon mit ihr an der Seite kaum gelang: für Felix angemessen zu sorgen, als Verleger Erfolg zu haben, als Schriftsteller Anerkennung zu finden. Drogen tun ihr Übriges, um ihn in einen Zustand zu versetzen, der schließlich dazu führt, dass er in die Psychiatrie eingewiesen wird, während Felix in die Obhut einer Bekannten kommt. – Über das, was nachfolgt und historisch verbrieft ist (RAF, Stammheim, Selbstmord beider, Bernwards postumer Erfolg als Schriftsteller, Felix' Aufnahme durch eine Pflegefamilie), informieren einige wenige Sätze im Abspann. (fonte: Wikipedia)
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Marcado
MemorialeSardoShoah | 1 outra resenha | Aug 20, 2021 |
Klappentexte : Alfred Herrhausen war einer der einflussreichsten deutschen und internationalen Bankiers der achtziger Jahre. Der ehemalige NS-Eliteschüler durchläuft eine steile Karriere, bis er an der Spitze des größten deutschen Bankhauses ankommt. In seinen letzten Lebensjahren tritt er für einen globalen Schuldererlass ein. Durch diesen und andere Vorschläge isoliert er sich jedoch zunehmend innerhalb der deutschen Bank. Zwei Tage vor seinem gewaltsamen Tod erklärt er seinen Rücktritt aus Vorstandssprecher. Wolfgang Grams, eine Generation jünger als Alfred Herrhausen, ist ein träumerischer, hochmusikalischer Schüler. In den siebziger Jahren entwickelt er sich zum gewaltbereiten Unterstützer der RAF, der schließlich selbst in die Illegalität abtaucht. Nach neun Jahren im Untergrund zieht er für sich den Sinn des "bewaffneten Kampfes" in Zweifel. Er trifft sich mit Freunden und seinen Eltern - um einen Ausweg aus der Isolation zu finden. Kurze Zeit später stirbt er während eines Feuergefechts in Bad Kleinen. Andres Veiel hat mit Angehörigen, Freunden und Mitarbeitern von Alfred Herrhausen und Wolfgang Grams gesprochen und dabei bislang unbekannte Informationen über Leben und Sterben dieser beiden so unterschiedlichen Deutschen zu Tage gebracht. "Black Box BRD" wirft ein neues Licht auf eines der zentralen Kapitel bundesdeutscher Geschichte.
Andres Veiel, geboren 1959 in Stuttgart, studierte Psychologie in Berlin und begann parallel eine Regie- und Dramaturgieausbildung unter der Leitung des polnischen Regisseurs Krzysztof Kieslowski. Seit 1990 arbeitet er an eigenen Drehbüchern und Dokumentarfilmen. Für "Black Box BRD" erhielt Andres Veiel zahlreiche nationale und internationale Auszeichnungen, darunter den Deutschen Filmpreis in Gold 2002 und den Europäischen Filmpreis.

Weitere Informationen zu diesem Buch ..... erhalten sie unter www.dva-buch.de
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Marcado
Aficionado | outras 2 resenhas | Jul 22, 2021 |
Regisseur Andres Veiel wagt einen mutigen Blick auf die jüngere deutsche Geschichte, indem er die Biografien eines RAF-Mitglieds und eines RAF-Opfers einander gegenüberstellt: auf der einen Seite Wolfgang Grams, der 1993 während eines Polizeieinsatzes in Bad Kleinen ums Leben kam, auf der anderen Seite Deutsche-Bank-Chef Alfred Herrhausen, der 1989 einem Bombenanschlag der RAF zum Opfer fiel.
(aus: Twele, Holger & Christian Heger: Die RAF im Film : eine kommentierte Übersicht - http://www.bpb.de/gesellschaft/bil-dung/filmbildung/43367/kommentierte-filmograf...… (mais)
 
Marcado
Aficionado | Apr 28, 2019 |
Deutschland in den frühen 60ern. Noch zeigt sich das Land ganz ruhig und friedlich. Aber erste Anzeichen eines politischen Umbruchs liegen in der Luft. Frei nach dem Motto "Ich schreibe so, wie wenn man mit der Faust der Gesellschaft in die Fresse haut.", macht Bernward Vesper (August Diehl), der Sohn des NS-Schriftstellers Will Vesper, seinem angestauten Ärger Luft und versucht, die erstarrte bundesrepublikanische Gesellschaft mit Literatur wachzurütteln. Als er auf die Pädagogik-Studentin Gudrun Ensslin (Lena Lauzemis) trifft, ist das der Beginn einer extremen Liebesgeschichte: bedingungslos, maßlos, bis über jede Schmerzgrenze hinaus. Gemeinsam brechen sie auf, um die Welt zu verändern. Keine zehn Jahre später verliert sich Bernward auf Drogentrips im Wahnsinn, und Gudrun katapultiert sich in den bewaffneten Untergrund. Für beide wird es kein Zurück mehr geben...
"Intensives Psychokammerspiel" (cinema) - "Interessant, intensiv und bewegend." (TV Direkt)

Deutsche Film- und Medienbewertung: Prädikat besonders wertvoll. - Deutscher Filmpreis: Bester Spielfilm in Bronze

Zehn Jahre nach seinem Film "Black Box BRD" schildert Andres Veiel in seinem Spielfilmdebüt die Vorgeschichte der RAF, indem er die Familien- und Beziehungshintergründe von Gudrun Ensslin, Bernward Vesper und Andreas Baader beleuchtet. Der Film endet mit Ensslins und Baaders Abtauchen in den Untergrund und beleuchtet bislang unbekannte Aspekte der RAF-Entstehungsgeschichte auf eindringliche Weise.
(aus: Twele, Holger & Christian Heger: Die RAF im Film : eine kommentierte Übersicht - http://www.bpb.de/gesellschaft/bil-dung/filmbildung/43367/kommentierte-filmograf...
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Marcado
Aficionado | Dec 27, 2018 |

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