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Eberhard Rathgeb

Autor(a) de Kein Paar wie wir: Roman

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Obras de Eberhard Rathgeb

Associated Works

The Tuning of the World (1977) — Tradutor, algumas edições68 cópias

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Conhecimento Comum

Nome padrão
Rathgeb, Eberhard
Data de nascimento
1959
Sexo
male
Nacionalidade
Germany
Local de nascimento
Buenos Aires, Argentina
Relacionamentos
Radisch, Iris (Ehefrau)

Membros

Resenhas

Ein Ort des Vertrauens und ein Ort des Vertrautseins: den Begriff Heimat zu umkreisen wie es Eberhard Rathgeb (ER) unternimmt, ist ein Genuss. Tief schürfend, liebevoll und hoch fliegend zu philosophischen Ideen verquickt er wunderschön Privates mit jenen größeren Bezugsräumen, die seinem Vater bzw. seinen Eltern und ihm Halt gaben in ihrer Reise aus der Heimat in die Welt und wieder zurück. Sein Vater spürte mehr und fotografierte als theoretische Sichtweisen zu artikulieren.

'Heimat ist ein Schutzraum oder sollte einer sein. Der tiefe Grund des Heimatgefühls ist die Angst, in einer unheimlichen Welt verlorenzugehen, in der keiner, der allein ist, überleben kann.' (S. 46)

Alle Heimatlosen wissen, wie gut es ist, eine Heimat zu haben. Dabei spielen Werte und Sprache, Landschaft und Philosophie, Kunst und Verantwortung eine zentrale Rolle. Das Mixen dieser Aspekte in Realitäten vor Ort, Stimmungen einerseits, die sich kunstvollen Theorien annähern ' alleine der Abschnitt über Adorno bringt zentrale Facetten deutscher Geistesgeschichte auf den Punkt:

Adorno hat, wie Martin Heidegger und Rudolf Borchardt, einen eigenwilligen, auffallenden Sprachstil entwickelt, als hätten die drei nicht mit einfachen Worten sagen können, um was es ihnen ging.' (S. 198)

Kierkegaard und Wittengestein waren dazu in der Lage, ebenso Karl Popper. Adorno ist ebenso wie Marx immer in der Theorie verblieben, sein Buch über Kierkegaard enthielt im Kern seine ganze spätere Philosophie. Aus der konkreten Geschichte enthob er sich mit seiner ästhetischen Theorie. Seine Art zu philosophieren widerstand der Realität, sie entfloh ins Ästhetische, in die Kunst. Heidegger bezeichnete er nach dem Krieg als jemand, der ein Jargon der Eigentlichkeit sprach, ein vernichtendes Urteil hinabweisend zur Daseinsfolklore und Heimatkunde.

Dabei hatte Adorno in seiner negativen Dialektik eingeräumt, dass es ein Metaphysik der Herkunftsgegend gäbe, eine durch Klänge, Bilder und Erlebnisse sich herstellende Verbundenheit mit dem Fleckchen Erde, auf dem ein Mensch geboren wurde. Einfach schön, wie der Autor die heimelige Fahrt von Adorno nach Amorbach im Odenwald, sein Meßkirch, beschreibt, um danach den Freund eines Vaters, dessen Hoffnungen und Wünsche auszubreiten.

Die in der Kindheit entwickelten Urbilder kann niemand ersetzen, keine andere Heimat, kein anderer Kulturkreis, sie sind an Philosophie und Umgebung, an vertraute Geräusche, Glockenklang und Waldrauschen gebunden, oder freien Himmel, den Blick aufs Meer, das Hiddensee von Gerhart Hauptmann.

Wir erleben eine starke Renaissance der Heimat und fühlen, dass diese nicht beliebig hin- und her verschiffbar ist, sie ist das, was bleibt, aus Gedanken, aus Sprache, Landschaften und Kultur. Es ist kein deutsches Gefühl, es ist universell und unhintergehbar.

Ein Weitergereister formulierte: 'Die wahre Heimat ist eigentlich die Sprache. Sie bestimmt die Sehnsucht danach, und die Entfernung vom Heimischen geht immer durch die Sprache am schnellsten.' Wilhelm von Humboldt dachte so und auch Marcel Reich-Ranicki war trotz Nazi-Diktatur und erlittenem Leid der deutschen Sprache, dem deutschen Geist verwoben.

Ein ganz hervorragendes Buch, das mich animiert hat, Schillers Wallenstein wieder zu lesen. (2016)
… (mais)
 
Marcado
Clu98 | Mar 1, 2023 |

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