Frank-Peter Hansen

Eine Mordserie, Opfer: Meist Schülerinnen, aber stets junge Blondinen, erschüttert das spätherbstliche Flensburg im Jahr 1975. Oberinspektor Ole Iwersen, selbst Vater einer 19jährigen, versucht den Fall zu lösen; dabei wird er eben so unterstützt und gleichzeitig genervt von seinem Untergebenen Holgerson.
Schöner Krimi! Das Ermittlerpaar wirkt sehr authentisch, der Fall ist rasant erzählt. Sprachlich findet sich manch gelungene Wendung, auch wenn man durchaus merkt, dass der Autor von Beruf her kein Krimiautor, sondern Philosoph ist und Lesende sich von mancher Satzverschlingung herausgefordert werden.
Das Lokalkolorit ist offenbar gewollt, und so kann jeder Flensburgbewohner und alle die diese wunderbare Stadt ein bisschen besser kennen den Hergang der Geschichte durch alle Straßen mitverfolgen - ein bisschen schade könnte sein, dass Flensburg-Nichtkenner dabei zuweilen abgehängt werden. Insofern wäre die Beigabe einer Innenstadtkarte zum Buch hilfreich, dann wäre dieser kurze aber unterhaltsame Krimi durchaus für ein breiteres Publikum noch interessanter - auch wenn ich nicht sicher bin, dass man Menschen schon im Jahr 1975 als "Weichei" beschimpft hat?… (mais)